Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.
aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry
Ein Pflegehund bedeutet viel Verantwortung!
Da die Hunde oft aus sehr schlechten Verhältnissen kommen, sind Liebe, Geduld und Zeit gefragt. Nicht selten haben die Hunde beinahe ihr ganzes Leben auf der Straße oder hinter Gittern verbracht. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass jeder Hund unterschiedlich ist und eine eigene Vorgeschichte hat. Hierbei bedarf es einer geduldigen und verständnisvollen Einführung.
Erwarten Sie keinen perfekten Hund. Für Ihn beginnt ein neues Leben, das er nicht kennt. Aller Anfang ist schwer, auch für einen Vierbeiner.
Viele von den Hunden wissen weder, wie eine Wohnung von innen aussieht, noch was ein Geschirr oder eine Leine ist. Außerdem kennen die meisten keine Straßen, Autos oder Fahrradfahrer. Dies sind alles neue Eindrücke auf die der Hund unter Umständen ängstlich reagiert. Selbst das neu gekaufte Hundespielzeug könnte dazugehören.
Des Weiteren könnte es durchaus vorkommen, das Möbel angeknabbert werden oder andere Dinge kaputt gehen können.
Man darf auch nicht vergessen: Die Hunde sind nicht stubenrein. Dies muss man Ihnen erst beibringen, meist jedoch lernen sie sehr schnell, dass sie ihr Geschäft draußen erledigen müssen. Durch die Futterumstellung kann es gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen. Dies spielt sich aber in der Regel nach ein paar Tagen ein, kein Grund zur Panik! Dies alles sollte eine Pflegestelle nicht aus der Fassung bringen! Aufgrund meiner Erfahrung kann ich Ihnen versichern: Mit viel Liebe, Geduld und Verständnis bekommt man alles hin.
Die Hunde bauen meist sehr langsam das Vertrauen zu Ihnen auf. Ist das Eis erst einmal gebrochen, lernen die Hunde gerne und erstaunlich schnell.
In der Regel ist es so, dass Sie sich Ihren Pflegling selber aussuchen dürfen. Man kann Ihnen so gut wie möglich mitteilen, wie der Hund vom Wesen her ist, jedoch muss man auch in Betracht ziehen, dass er sich verändern kann. Sie dürfen nicht vergessen: Der Hund wurde aus seiner gewohnten Umgebung und den vertrauten Tagesabläufen herausgerissen, kommt in ein fremdes Land zu fremden Menschen und die Menschen die er zuvor täglich um sich hatte, sind alle weg. Viele Hunde verbrachten die meiste Zeit des Tages alleine und tun sich schwer damit, 24 Stunden am Tag einen Menschen um sich zu haben. Ein kleiner Teil verweigert den Zutritt in Haus oder Wohnung. In seltenen Fällen kann es aufgrund der Stressbelastung auch zu Übersprungshandlungen kommen, bei denen Ihr Pflegling die Zähne zeigt oder knurrt, um Sie auf Abstand zu halten. Nehmen Sie all dies nicht persönlich. Ihr Schützling braucht Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Nach der Eingewöhnungsphase verfasst die Pflegestelle in der Regel einen „Bericht“ in welchem Veränderungen im Verhalten, Lernfortschritte, neue Entwicklungen dokumentiert sind. Zusammen mit Bildern ihres Schützlings in seiner neuen Umgebung wird dieser auf der Internetseite von Cani Maremmani und in der Regel auf Facebook und diversen Vermittlungsplattformen veröffentlicht. Je mehr Informationen über den Pflegehund bestehen, desto gezielter kann die passene Familie für ihn gefunden werden.
Es kann unter Umständen der Fall sein, dass der Hund länger als ein halbes Jahr in der Familie bleibt, weil es einfach keine passenden Interessenten gibt. Dies sollte in der persönlichen Planung immer berücksichtigt werden. Unsere Pflegehunde werden mit Impfpass und Pflegevertrag übergegeben. Die Pflegestellen tragen lediglich die Kosten für Futter und Zubehör, sowie die Hundeversicherung. Besuche beim Tierarzt erfolgen grundsätzlich in Absprache mit Cani Maremmani. Ausnahme: absolute Notfälle, die ein schnelles Handeln erforderlich machen wie z. B. eine Magendrehung, ein Verkehrsunfall oder Vergiftungen.
Die Hauptaufgabe einer Pflegestelle besteht also in der täglichen Pflege und Beschäftigung der Hunde, dem Füttern, dem Spazierengehen und der langsamen Gewöhnung an die neuen Lebensumstände 🙂 !
Fragen die Sie sich stellen sollten:
- Bin ich bereit meinen Pflegehund solange zu behalten, bis er vermittelt ist, auch wenn es sich um eine längere Zeit handelt?
- Habe ich genügend Zeit, die ich mit meinem Pflegling verbringen kann?
- Ist mein Nervenkostüm gut genug, um eventuelle unvorhergesehene Verhaltensweisen des Hundes abzupuffern?
- Ist der Vermieter einverstanden mit der Haltung eines Hundes?
- Sind Partner, Kinder und andere Familienmitglieder mit der Haltung eines Hundes einverstanden? Oder anders gesagt, sind die familiären Verhältnisse stabil genug, um einen unter Umständen verhaltensoriginellen Vierbeiner zu tragen?
- Sind noch andere Tiere im Haushalt, die mit dem neuen Mitbewohner Probleme haben könnten?
Eines sollte an dieser Stelle auch noch erwähnt werden: Einen Hund in Pflege zu nehmen und ihn dann zu behalten, ist kein Beinbruch. Schon viele Pflegestellen entpuppten sich, als der richtige Pflegling einzog, als „Pflegestellenversager“. At last ist die Übernahme eines Hundes als Pflegling immer auch eine Chance, einen Hund gut kennenzulernen, bevor man ihm ein Zuhause auf Lebenszeit anbietet.
Haben Sie Lust bekommen, sich als Pflegestelle zu bewerben? Anruf genügt, wir freuen uns!