Aktuelles zur Lage in Italien

UPDATE – Stand: 01.04.20***

Heute, um Mitternacht, läuft unser Spendenaktion aus. Die Resonanz ist gigantisch. Stetig klettert unser Spendenbarometer in die Höhe. Nur noch wenige Futtersäcke fehlen bis zum Ziel. Damit können wir, gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen, wenigstens die größte Not etwas lindern. Dieser Tage ist zusammenhalten und an einem Strang ziehen die einzige Lösung. Einzelkämpfertum hilft kaum weiter.

Die Lage in Italien ist nach wie vor sehr dramatisch, wenngleich es jetzt so ausschaut, als würde die Anzahl der Neuinfektionen langsam zurückgehen. Unsere Tierschützer vor Ort haben mittlerweile alle Hände voll zu tun, die Hunde weiterhin adäquat zu versorgen. Vor allem in Süditalien kommen immer mehr ausgesetzte Tiere hinzu, weil die Menschen denken, sie könnten sich über ihre Haustiere infizieren. Ein Irrtum mit fatalen Folgen für die ausgesetzten Tiere.

Eine Tierschützerin aus der Toskana schrieb uns:

Uns geht es soweit gut, aber wir haben Panik. Wir haben so viele Hunde, die Hilfe benötigen, aber wir können im Moment nicht mehr tun. Es ist eine Tragödie. Bitte bleibt uns treu und helft weiterhin, Familien für die Hunde zu finden.Chiara

Ja, wir bleiben euch treu! Keine Frage!!! Und wir helfen, wo wir können!!!


***UPDATE – Stand: 21.03.20***

Nach wie vor spitzt sich die Lage immer mehr zu. Italien ist extrem von der Ausbreitung des Virus betroffen. Kein Land der Welt zählt mehr Coronatote als Italien. Am 20.03.20 waren es allein an einem Tag 600 Menschen, die verstarben, mehr als 47.000 Menschen sind infiziert, das Gesundheitssystem komplett überlastet. Auch in Deutschland breitet sich das Virus immer mehr aus, die Zahl der Infizierten steigt von Stunde zu Stunde. Bayern verhängte bereits eine Ausgangssperre, um der kritischen Lage Herr zu werden, andere Bundesländer werden nachziehen. Entsprechende Überlegungen gibt es von Regierungsseite bereits.

Von der extremen Ausnahmesituation, die momentan herrscht, sind jedoch nicht nur Menschen betroffen. Auch unsere Hunde leiden. Nach wie vor finden keine Transporte statt. Der geplante Transport am 24. April wurde aufgrund der Situation gestrichen. Wann überhaupt wieder Transporte stattfinden  – wir wissen es nicht!!! Was uns in diesem Zusammenhang sehr traurig stimmt ist die Tatsache, dass Menschen, die bereits einen Hund adoptiert hatten und nun länger auf diesen warten müssen, weil er im Moment nicht ausreisen kann, einfach abspringen. Nicht wenig Tierschutzorganisationen beklagen diese Entwicklung. Wieso kann man nicht auf den Hund, dem man mit der Willensbekundung zur Adoption auch ein Versprechen gegeben hat, warten? Der Verdacht liegt nahe, dass es dann wohl doch nicht so ernst mit dem Versprechen gewesen sein kann … Unsere Cani MAREMMANI Familien jedenfalls halten ihren Vierbeinern die Treue und warten geduldig. Dafür ein herzliches Dankeschön!!!

Doch auch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange: Keine Transporte – keine Vermittlungen – kein Geld – kein Futter! So stellt sich momentan die Situation für unsere italienischen Tierschützer dar. Hinzu kommt, dass viele Menschen ihre Haustiere aussetzen, aus Angst, sich bei ihnen mit dem Coronavirus zu infizieren. Ergo – auf die Tierschützer, die ohnehin schon völlig überlastet sind und sich am finanziellen Limit bewegen, kommen noch mehr Probleme zu. Im Moment Futterspenden nach Italien zu schicken macht keinen Sinn. Das einzige, womit wir helfen können, sind nicht zweckgebundene Geldspenden, die wir nach Bedarf an unsere Tierschützer weiterleiten, damit sich diese vor Ort Futter für die zu versorgenden Hunde kaufen können. Mehr können wir im Moment nicht tun.

Wer etwas geben möchte, kann seine Spende entweder per nebenstehendem Paypal-Button spenden (bitte als „Freund“ senden, dann bezahlen wir KEINE Gebühr) oder aber auf unser Cani MAREMMANI Konto überweisen:

Cani Maremmani
c/o Michaela Gemüth
OstseeSparkasseRostock
IBAN DE85 1305 0000 1040 3308 07

BIC NOLADE21ROS

Herzlichen Dank und bleiben Sie gesund!!!

Ihr Team von Cani MAREMMANI


***Stand: 10.03.20***

Die Lage ist ernst, sehr ernst. Seit Ausbruch der durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursachten Krankheit (Covid-19) Ende Dezember 2019 in der chinesischen Provinz Wuhan, spitzt sich die Lage mehr und mehr zu. Während man zunächst noch davon ausging, dass sich der Ausbruch des Virus auf China beschränken würde, wissen wir heute, dass mehr oder weniger die ganze Welt davon betroffen ist.

Auch Italien, die Heimat unserer Cani MAREMMANI, ist in hohem Maße betroffen. Rund 10.000 Infizierte und knapp 500 Todesfälle lassen die italienische Regierung zu drastischen Maßnahmen greifen: Ministerpräsident Conte erklärte das komplette Land zur Schutzzone. So der heutige (10. März 2020) Stand. Italien als Schutzzone, das heißt: Die Einschränkungen, die bisher schon in weiten Teilen Norditaliens gegolten haben, gelten nun im ganzen Land.  Italiens Bewohner dürfen nur noch aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen unterwegs sein. Wer das Haus nicht unbedingt verlassen muss, ist aufgefordert, auch tatsächlich zu Hause zu bleiben. Veranstaltungen sind abgesagt, Bars und Kneipen ab 18 Uhr geschlossen … Mit diesen drastischen Maßnahmen versucht man, eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern beziehungsweise zu verlangsamen, um das Gesundheitswesen nicht noch zusätzlich zu belasten. Dies gilt im Übrigen auch für andere europäische Länder. Auch in Deutschland steigt die Anzahl der infizierten Menschen rapide, viele Arztpraxen sind hoffnungslos überfüllt und, wie Berichte belegen, teilweise auch komplett überfordert mit den vielen Fragen der Menschen.

Welche Auswirkungen hat das Coronavirus auf die Transporte von Cani MAREMMANI?

Es wäre sehr naiv zu denken, dass die drastischen Maßnahmen der italienischen Regierung nicht auch Auswirkungen auf unsere Tierschutzarbeit und vor allem auf die Transporte hätten. Für den Transport unserer Hunde nutzen wir ein professionelles Transportunternehmen, Corda Viventis. Die Hunde reisen sehr bequem in einem klimatisierten Transporter und bis jetzt haben alle Fellnasen die Fahrten, auch von Kalabrien nach Hannover, sehr gut überstanden. Speziell was die Italientransporte angeht, gab es  bis heute ein großes Rätselraten. Kann gefahren werden? Können die italienischen Tierschützer vor Ort die Hunde rechtzeitig zum Transport bringen? Können Sie ihre Gemeinden verlassen? Stellen die örtlichen Veterinärämter für die Hunde, die ausreisen dürfen, auch tatsächlich die dafür notwendigen Papiere aus? Und wenn ja, bekommen auch die Tierschützer, welche die Hunde zum Transport bringen, eine Genehmigung, ihre Kommunen zu verlassen? Da es im Bezug auf die Genehmigungen keine einheitliche Regelung gibt, kann von keiner Seite aus ein verbindliche Aussage getroffen werden, was die Transporte angeht. Zu viele unbekannte und nicht kalkulierbare Größen sind mit im Spiel.

Heute Nachmittag fiel bei Corda Viventis eine Entscheidung: Die geplanten Italientransporte werden nicht stattfinden. Die Begründung ist absolut nachvollziebar:

  1. Die Gefahr, dass der Transport stillgesetzt wird, steigt von Stunde zu Stunde. Für die Hunde würde das unter Umständen bedeuten, dass sie weit mehr als die erlaubten 36 Stunden im Transporter verbringen müssten. Das ist für uns nicht trag- und für die Fellnasen nicht zumutbar.
  2. Die Gefahr, dass die Hunde in Quarantäne müssen, steigt ebenfalls. Für alle Tierschutzorgas, die Hunde auf dem Transport haben würde dies einen erhöhten Aufwand bedeuten, die Hunde wieder aus der Quarantäne und an ihre Zielorte zu bekommen.
  3. Ebenso ist es natürlich denkbar, dass die Fahrer festgesetzt werden und für andere Transporte nicht zur Verfügung stehen.

Dies mal ganz davon abgesehen, dass es ja auch im Inland große Schwierigkeiten geben könnte, sowohl für die Tierschützer, als auch für die Hunde, von A nach B zu kommen.

So ist der momentane Stand der Dinge. Wir halten Sie auf dem Laufenden.