Und wieder offenbart sich uns ein Tierschicksal, wie es sie in Italien, vor allem aber in Süditalien, zuhauf gibt. Kaum jemand interessiert sich mehr, kaum jemand schaut hin oder unternimmt etwas. Kranke Welpen, halb verhungerte Mütter, bereits an Krankheit und Hunger verendete Hunde auf den Straßen – Alltag in Süditalien. Und jedes Mal, wenn wir von so einem Schicksal erfahren, in diesem Fall von sieben Welpen und ihrer sehr scheuen Mama, fragen wir uns: Warum muss das sein? Warum können die Schäfer nicht einfach ihre Hunde sterilisieren? Oder zumindest ihre Hündinnen, wenn sie in der Hitze sind, wegsperren. Denn was wiegt schwerer? Eine Hündin zweimal pro Jahr für einen Woche in einen Schuppen sperren? Oder jedes Mal zu riskieren, das die Hündin gedeckt wird und fünf bis zehn Welpen auf die Welt bringt? Wie viele Mütter mögen sich im Hinterland vor ihren „Padrones“ verstecken, damit ihre Welpen nicht gefunden und getötet werden? Wie viele Mütter und ihre Babies sterben einsam an Krankheiten, Hunger und Durst oder weil bei der Geburt etwas schief läuft. Wie viele Dramen spielen sich tagtäglich ab dort, irgendwo im Hinterland, von denen wir niemals Kenntnis erhalten? Wir mögen es uns nicht vorstellen!!! An Ignoranz ist das kaum zu überbieten! Von dieser kleinen Hundefamilie jedoch haben wir Kenntnis. Und wir wollen helfen.
Am 26.02.19 erreichte unsere CM Denise die Nachricht aus Squillace, Süditalien, das Tierschützer dort eine sehr, sehr ängstliche Mama mit ihren sieben Welpen, ca. 4 – 6 Wochen alt, gefunden haben und natürlich helfen wollen. Zuvor befanden sich die Hunde bei einem Schäfer, der die Hunde ganz offensichtlich nicht haben wollte und sich ihrer auf die „seit Generationen“ übliche Art entledigte. Die Hundefamilie zog also in das leerstehende Gebäude, welches auf den Bildern zu sehen ist. Versorgt wird die Familie vor Ort von den Tierschützern. Für’s erste war die Familie also sicher, doch mit zunehmender Mobilität der Welpen, wuchs auch die Gefahr, dass eines der Babies beim Überqueren der nahegelegenen Straße überfahren und verletzt oder getötet werden würde. So überlegte man, die Hundefamilie abermals umzusetzen, diesmal in das sichere Refugio von Caterina. Sie hatte sich bereit erklärt, die Welpen samt ihrer Mama aufzunehmen und zu versorgen. Ein hehrer Vorsatz wenn man bedenkt, wie knapp bei Caterina das Geld ist und wie hoch unter Umständen die Kosten sein können, von der Grundversorgung der Welpen mal abgesehen, wenn diese erkranken und umfangreiche medizinische Hilfe benötigen. Doch Caterina ist ein Mensch, der nicht wegsehen kann, der helfen möchte. Das hat sie auch bei Drake schon bewiesen. Und so wurde vereinbart, die sieben Welpen und nach Möglichkeit auch deren scheue Mama am 08. März nach Ciro Marina in Caterinas Refugio zu bringen.
Während das Einfangen der unbedarften Welpen kein Problem darstellte, gestaltete sich das Einfangen der Mutter wesentlich schwieriger. Trotzdem ihr mit dem Futter ein leicht sedierendes Mittel verabreicht wurde und es dem Tierarzt gelang, einen Betäubungspfeil abzuschießen, konnte die Mutter, die den „Braten“ ganz offensichtlich gerochen hatte, entkommen. Es ist davon auszugehen, das ihr hoher Adrenalinspiegel dafür gesorgt hat, dass die Betäubungsmittel nicht richtig wirken konnten. Kommende Woche wird weiter versucht werden, die Mama einzufangen und ebenfalls ins Refugio zu bringen. Bitte alle Daumen und Pfoten halten, dass dies auch gelingt und die Familie wieder vereint werden kann.
Die Welpen haben es sich derweil bereits in ihren Bettchen bequem gemacht. Sie werden nun erstmals eine Wurmkur und eine Impfung gegen Parvovirose erhalten. Später dann, wenn ihr Gesundheitszustand stabil ist und sie ausreisefertig gemacht werden können, erhalten sie die Kombi- und die Tollwutimpfung. Einer Adoption steht dann nichts mehr im Wege. Die Mama wird, wenn es gelingt sie einzufangen, natürlich sterilisiert und ebenfalls in liebevolle Hände vermittelt.
Ein paar Worte seien noch zum stolzen Vater gesagt. Der dunkle Rüde, s. Bild, gehört ebenfalls einem Schäfer, lebt aber frei und sorgt wahrscheinlich mit ungebrochenem Eifer für weitere Nachkommen. Ihn einzufangen und zu kastrieren, trauen sich die Tierschützer vor Ort jedoch nicht. Jeder kennt jeden … und jeder weiß von jedem quasi alles. So wüsste man natürlich auch sofort, wen man für das Einfangen und die Kastration des Rüden verantwortlich machen müsste. Eine heikle Sache – zu heikel für die Tierschützer, im Moment jedenfalls.
Wer Caterina und die Welpen unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto spenden:
Cani Maremmani
c/o Michaela Gemüth
OstseeSparkasseRostock
IBAN DE85 1305 0000 1040 3308 07
BIC NOLADE21ROS
Sofort spenden via PayPal
Alle Spenden gehen sofort zu Caterina und werden dort für die Welpen und deren Mutter eingesetzt. Wir berichten weiter.
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